Nach einer Vorlaufzeit von etwa zwei Jahren haben wir am 1.12.2018 den Zentralrat der Kurden in Deutschland in Frankfurt am Main mit 30 Vereinen gegründet. Unser Hauptsitz befindet sich in Düsseldorf. Unter unseren Mitgliedern gibt es Frauen, Männer und Jugendliche mit Wurzeln in Syrien, Irak, Iran und der Türkei. Sunniten, Schiiten, Aleviten und Eziden sind gleichermaßen vertreten. Gemeinsam haben alle Mitglieder, dass sie sich zu ihren kurdischen Wurzeln bekennen, ihre Sprache(n), Traditionen und Gebräuche behalten und gleichzeitig Teil ihrer neuen Heimat Deutschland werden wollen, und zwar mit all den Rechten und Pflichten, die damit einher gehen. Auch immer mehr Nicht-Kurdinnen und Kurden interessieren sich für unsere Tätigkeit und wollen eng mit uns zusammenarbeiten. Wir freuen uns darüber und sind sehr daran interessiert, uns durch gemeinsame Projekte anderen Gesellschaftsgruppen gegenüber zu öffnen.
Der Zentralrat der Kurden in Deutschland als unabhängige überparteiliche Organisation und seine Mitgliedsgemeinden verfolgen im Rahmen der freiheitlich- demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland das Ziel, mit ihren Aktivitäten im Bereich Kinder und Jugendliche, Familien, Sport, Soziales, Gesundheit und Bildung, interreligiöser Dialog und demokratische Partizipation, zur erfolgreichen Integration ihrer Gemeinde als Ganzes beizutragen.
Daneben haben wir im Sinne der europäischen Integration und der Völkerverständigung Partnerschaftsverträge mit Verbänden aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden sowie Russland, Georgien, Kasachstan, Aserbaidschan, Armenien und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken geschlossen und wollen eng mit ihnen zusammenarbeiten. Die kurdische Diaspora ist weltweit zerstreut und steht in den genannten Ländern vor unterschiedlichen Herausforderungen.
Jugendarbeit ist ein zentraler Aspekt unserer Arbeit und deswegen haben wir unsere beiden Jugend Dachverbände Kurdische Jugend in Deutschland und Kurdish-European Youth mit Sitz in Dortmund gegründet. Beide Vereine werden bundes- bzw. europaweit mit der identischen Ausrichtung und mit dem Fokus auf Jugendarbeit innerhalb des Zentralrats der Kurden in Deutschland arbeiten.
Neben der Jugendarbeit ist auch die Frauenförderung bedeutend für unsere Arbeit.
Unser Mitgliedsverein Peri mit Sitz in Düsseldorf nimmt sich dieser Aufgabe an und arbeitet aktuell mit anderen Partnern am Aufbau einer Plattform zur Frauenförderung und Geschlechtergleichheit.
Zusätzlich zu unserer Arbeit in der Diaspora in Deutschland und Europa setzen wir uns im Sinne der Agenda 2030 und der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen unter anderem für demokratische und rechtsstaatliche Strukturen, Vielfalt, ILO-Standards und Umweltschutz in allen kurdischen Siedlungsgebieten und insbesondere in der Autonomen Region Kurdistan-Irak ein.
Auch wenn wir überregional, europäisch und international arbeiten sind wir doch stark in NRW verankert. Die überwiegende Mehrheit unserer Mitglieder lebt und arbeitet in NRW. Deswegen haben wir ein starkes Interesse daran, eng und vertrauensvoll mit der NRW-Landesregierung zusammenzuarbeiten und haben deshalb auch Kontakt zu unterschiedlichen Ministerien, die für unsere Aktivitätsbereiche zuständig sind, hergestellt. Da Integration eine Querschnittsaufgabe ist, die viele unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche abdeckt, ist es für uns von größter Bedeutung, dass wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und mit allen relevanten öffentlichen und gesellschaftlichen Akteuren im Austausch sind.
Wir freuen uns besonders, dass uns die NRW-Landesregierung für das Projekt „Muslimisches Engagement in NRW“ als Kooperationspartner berücksichtigt hat und wir einen Beitrag zu einer liberalen Auslegung des Islam in NRW und Deutschland beitragen können. Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass diese neue Initiative des Landes mit zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in NRW und darüber hinaus beiträgt.